Stadler Form Viktor

Nachdem das Chaos sowie Staub und Dreck auf meinem Arbeitstisch wieder einmal untragbar wurden entschlossen ich mich aufzuräumen. In den Staubfiltern meines Computers hatten sich über die letzten zwei bis drei Monate wieder eine dicke Schicht von Staub angesammelt. Auch hinter dem Computer sammelte sich, ganz besonders an den Stellen an denen die Luft aus dem Gehäuse strömt, Staub an.

Ich dachte also: Wenn die Filter des nur wenige Stunden am Tag eingeschalteten Computers bereits so viel Staub aus der Luft filtern können, wie viel würde dann in einem praktisch 24 Stunden am Tag laufenden Luftreinigers hängen bleiben?

Ich entschied mich also für den Kauf des Luftreinigers Modell "Viktor" des "Schweizer" Herstellers Stadler Form.

Allgemeiner Eindruck

Auf den ersten Blick macht das Gerät einen sehr guten Eindruck. Die Verarbeitung ist sehr sauber und der Kunststoff aus welchem das Gehäuse hergestellt wurde hat eine schöne Oberfläche. Die Konstruktion wirkt durchdacht und das entnehmen und reinigen der Filter ist sehr einfach möglich.

Leider ist jedoch auch dieses Gerät, so wie in der heutigen Zeit praktisch alles, Made in China und zumindest bei der Elektronik wurde jeder Rappen der möglich war gespart.

Nach dem Einschalten macht sich das Gerät durch einen sehr unangenehmen und lauten Pfeifton bei etwa 18kHz bemerkbar.

Für den Preis von 269.95Fr. (gekauft bei www.conrad.ch) bzw. 395.-Fr. UVP hätte ich jedoch, vor allem was die Elektronik betrifft, etwas mehr erwartet.

Die Elektronik

Nachdem die Verarbeitung und das Designe des Gehäuses sehr gut war hat es mich um so mehr überrascht und auch ein wenig enttäuscht wie billig die ganze Elektronik im inneren des Gerätes ist.

Im Bild zu sehen ist die Rückseite des Bedienfeldes. Die Leiterplatte besteht aus billigem Hartkarton.

Beim verwendeten Mikrocontroller handelt es sich um einen SH79F083. Leider ist zu genau diesen Mikrocontroller kein Datenblatt oder andere Informationen zu finden, jedoch für einen vermutlich ähndliche Typen aus der gleich Serie. ->Datenblatt

Der Preis bei Aliexpress.com für diesen Controller liegt bei etwa 1.20$ für ein Einzelstück.

Im unteren Teil des Gerätes befindet sich ein zweite Platine. Auf diese ist der Leistungsteil des Gerätes, also Spannungsregler und die Leistungsendstufe für die Läfter so wie einige Filter. Als separates Modul ist auf dem Bilde ebenfalls der Hochspannungsgenerator für den HPP-Filter zu erkennen.

Qualitativ sieht diese Platine selbst für ein Consumer-Produkt eher mässig aus.

 

 

In dem Gerät sind viel Lüfter verbaut. Diese sind auf der ersten und zweiten Stufe (bis auf das Pfeifen) praktisch nicht zu hören. Auf den höheren Stufen wird das Geräusch der Lüfter jedoch allmählich störend.

Gemäss der Bedienungsanleitung erzeugt das Gerät einen Schalldruckpegel von 32.5 bis 57dB(A).

Messungen

Im obigen Diagramm deutlich zu erkennen, ist die PWM-Frequenz von ca. 18kHz so wie eine Oberwelle bei ca. 36kHz.

Nach einer Meldung dieses Problems an den Kundendienst wurde mir von diesem mitgeteilt, dass dieses auch vom Schaltnetzteil verursacht werden könnte. Auch wenn ich dies bezweifelte, entschied ich mich das Gerät einmal probeweise mit einem Labornetzteil zu versorgen.

Die Messung des Spektrogrammes wurde unter denselben Bedingungen (bis auf das Netzteil) wiederholt und die änderungen haben mich doch etwas überrascht.

Immer noch vorhanden sind die Spitzen bei ca. 18kHz und ca. 36kHz. Jedoch ist anscheinen eine ganze Menge an "Dreck" aus dem Spektrogramm verschwunden.

 

 

Um auch den Hochspannungsfilter als mögliche Störungsquelle auszuschliessen wurde dieser entfernt und die Messung Wiederholt. Es ist jedoch kein signifikanter Unterschied sichtbar.

 

Für diese Messung wurde eine 10:1 Sonde des Oszilloskops direkt auf die Oberseite des Gerätes gelegt. (Siehe Bild unten)

Selbstverständlich liefert diese Messmethode keine brachbaren Absolutwerte, ist jedoch für die Erstellung eines ungefähren Spektrogrammes ausreichend.

 

 

 

Zum Schluss noch die Messungen des PWM-Signals auf allen fünf Stufen. Deutlich zu erkennen ist die PWM-Frequenz von 16.5kHz und somit der Ursprung des störenden Pfeiftons.

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5